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Rund in jedem zweiten Haus fehlt der Versicherungsschutz gegen Klimaschäden. Foto: SIGNAL IDUNA
Rund in jedem zweiten Haus fehlt der Versicherungsschutz gegen Klimaschäden. Foto: SIGNAL IDUNA

Blog-Eintrag -

Wohngebäudeversicherung: Künftig nur noch mit Elementarschutz-Baustein

(Dezember 2021) Die deutschen Versicherer haben konkrete Vorschläge für ein Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung vorgelegt. Damit einher geht auch ein neues System für den Elementarversicherungsschutz.

Im Kern sieht das Konzept des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vor, dass es künftig nur noch Wohngebäudeversicherungen geben soll, die auch sogenannte Elementargefahren wie Hochwasser und Starkregen abdecken. Das beinhaltet, auch, bestehende Verträge um einen Elementarschutz-Baustein zu ergänzen. Für Härtefälle soll es individuelle Lösungen geben, beispielsweise durch Vereinbarung höherer Selbstbeteiligungen. Es sei nicht hinzunehmen, dass in jedem zweiten Haus der Versicherungsschutz gegen Klimaschäden fehle, kritisiert der GDV. Doch sei hier der Gesetzgeber gefragt.

Die Versicherungskunden, so das GDV-Konzept, haben bei Vertragsabschluss bzw. -umstellung aber auch künftig die Möglichkeit, sich gegen den Elementarschutz zu entscheiden.  Sie müssen das aber aktiv tun. Mit dieser „Opt-Out-Regelung" verbinden die Versicherer die Erwartung, dass Eigenheimbesitzer – wenn überhaupt – künftig nur noch in Ausnahmefällen den Elementarschutz abwählen.

Zugleich fordert die Versicherungswirtschaft ein nachhaltiges Umsteuern der öffentlichen Hand, etwa durch klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten. Neubauten in amtlich ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten sollten ab einem bestimmten Stichtag künftig keinen Versicherungsschutz für die Risiken Rückstau, Überschwemmung und Starkregen mehr erhalten, so die Versicherungswirtschaft.  Klimafolgenanpassung sei keine abstrakte Aufgabe internationaler Konferenzen mehr, sondern ein realistisches Szenario.

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Claus Rehse

Claus Rehse

Pressekontakt Pressereferent stv. Pressesprecher Unfall- und Sachversicherungen 0231 135-4245

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