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Vorsorge: Die Inflation im Auge behalten
(Oktober/November 2019) Konnte man früher noch mit einer Viertelmillion Euro ein Reihenhaus in der Stadt erwerben, reicht es heute vielleicht noch für eine Eigentumswohnung älterer Bauart. Schuld ist die Inflation. Was bedeutet das für die langfristige Vorsorge?
Die Inflation, die Geldentwertung, ist hierzulande nicht dramatisch, und wir nehmen sie meistens kaum wahr – aufs Jahr betrachtet. Vielleicht am ehesten noch im Supermarkt, wenn wir das Gefühl haben, dass die Preise wieder mal gestiegen sind. Doch über einen längeren Zeitraum fällt die Inflation stark ins Gewicht. Insbesondere die eigene, langfristige Vorsorge ist betroffen. Daher ist es wichtig, zum Beispiel Versicherungssummen, aber auch Sparpläne regelmäßig zu überprüfen, ob sie den sich ändernden Gegebenheiten noch gerecht werden. Mit anderen Worten: Könnte ich mir heute mit den ausgezahlten Mitteln noch das kaufen, was ich mir zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses hätte leisten können?
Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass sich die Inflation nicht nur in der Kaufkraft bemerkbar macht, sondern häufig auch bei den Gehältern. Diese werden gerade in den tarifgebundenen Branchen im Zuge der Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen regelmäßig angepasst. Und die Inflationsrate ist eine wesentliche Orientierungsmarke in den Verhandlungen. Deshalb nehmen Sparraten, aber auch Versicherungsprämien im Verlauf zumeist ein geringeres Gewicht der Gesamtausgaben ein.
Wer zum Beispiel vor zehn Jahren bei einem Monatseinkommen von netto 2.200 Euro einen Sparplan mit monatlich 100 Euro abgeschlossen hat, verfügt heute möglicherweise über ein Einkommen von 3.000 Euro. Entsprachen die 100 Euro vor zehn Jahren noch einem Investment im Umfang von fast fünf Prozent des Einkommens, handelt es sich also heute nur noch um eine Quote von knapp über drei Prozent. Das lässt sich nutzen, um die Sparquote an die eigenen, aktuellen Möglichkeiten anzupassen und dem Kaufkraftverlust durch die Inflation entgegenzuwirken. Das spräche in unserem Beispiel dafür, die 100 Euro auf beispielsweise 130 Euro aufzustocken.
Die SIGNAL DUNA empfiehlt, die Vorsorgebeiträge regelmäßig nach zu justieren. So lässt sich vermeiden, später stärker aufstocken zu müssen, als es dem eigenen Gehaltszuwachs entspricht, damit die Altersvorsorge auskömmlich bleibt.