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Unterschätzte Lebenserwartung: Nur Rente sichert lebenslanges Einkommen
(September/Oktober 2018) Eine lebenslange Rente sichert die finanziellen Anforderungen der meisten Menschen bis zum Lebensende besser ab. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Aus diesem Grund plädieren Wissenschaftler dafür, sich angesparte Altersvorsorgevermögen nicht als einmalige Kapitalleistung, sondern als Rente auszahlen zu lassen. Da sich nicht vorhersagen lässt, wie alt man wird, besteht ohne eine lebenslange Rente ein Risiko, länger zu leben als das Geld reicht. Dies ist eines der am meisten unterschätzen finanziellen Risiken.
Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage für den GDV entscheiden sich allerdings rund zwei Drittel der Deutschen bei Fälligkeit ihrer privaten Rentenversicherung für eine einmalige Kapitalzahlung. Damit widersprechen sich Vorhaben und tatsächliches Handeln: 60 Prozent der Befragten planen demnach eigentlich, mindestens 80 Prozent ihres Lebensunterhalts mit fixen Rentenzahlungen bestreiten zu wollen. Ein Grund dafür, dass viele sich später anders entscheiden, ist der Wunsch, Geld an die Hinterbliebenen zu vererben. Darüber hinaus hat man häufig lieber das gesamte Geld sofort auf dem Konto.
Weiteres zentrales Ergebnis der Studie: Trotz der kontinuierlich alternden Gesellschaft in Deutschland ist das Bewusstsein über die stets weiter steigende Lebenserwartung in vielen Köpfen noch nicht angekommen: Ein im Jahr 1990 geborener Mann wird im Durchschnitt neun Jahre älter als ein 1960 geborener. Frauen haben im selben Zeitraum um sieben Jahre zugelegt.
Eine Möglichkeit, dieses Wissen in den Köpfen der Menschen zu verankern, wäre, besser über die tatsächliche Lebenserwartung zu informieren, etwa im Rahmen der jährlichen Renteninformation.