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UDV-Studie: Mehr schwere Fahrradunfälle auf Landstraßen
Sichere Radwege fehlen
(September 2024) Immer mehr Menschen fahren Rad, und das spiegelt sich in einer steigenden Zahl von Fahrradunfällen wider. So verunglücken hier knapp 30 Prozent Radlerinnen und Rader mehr als noch vor zehn Jahren. Dies zeigt eine wissenschaftliche Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zu schweren Radunfällen auf Landstraßen.
Vier tote und 58 schwerverletzte Radfahrende – das ist die Unfallbilanz einer durchschnittlichen Woche auf deutschen Landstraßen. Allein 2023 gab es außerorts 189 getötete und 2.996 schwerverletzte Radfahrende. Viele dieser Unfälle ließen sich vermeiden. Häufigste Unfallursache sind Zusammenstöße mit Autos (41 Prozent), wobei diese den Unfall auch meist verursachen (59 Prozent). Jeder dritte schwere Radunfall außerorts passiert allerdings ohne weitere Beteiligte, etwa bei Stürzen.
Besonders gefährlich, so die UDV, sind Kreuzungen: Hier ereignen sich gut zwei Drittel der schweren Radunfälle. Solche mit tödlichem Ausgang verursachen laut Polizei-Statistik Radfahrende zwar mehrheitlich selbst, etwa indem sie Autos die Vorfahrt nehmen. Jedoch ist dies häufig Folge fehlender geeigneter Sicherheitsmaßnahmen. So fehlt beispielsweise oft ein eigener Radweg. Zudem gibt es an zwei von drei Stellen Sichthindernisse. Dazu kommt, dass Autos an jeder zweiten Unfallkreuzung mehr als 70 Stundenkilometer fahren dürfen.
Kritisch sind darüber hinaus Radwege, die in zwei Richtungen befahrbar sind. Radfahrende von rechts, die Vorfahrt haben, werden leicht übersehen. Die UDV fordert: Behörden sollten sichere Übergänge für Radfahrende schaffen, Sichthindernisse beseitigen und an schlecht einsehbaren Kreuzungen mit Radverkehr die Geschwindigkeit begrenzen.
Gleichzeitig ist es wichtig, mehr Vorsicht und Rücksichtnahme walten zu lassen. Autofahrer müssten auf Landstraßen jederzeit mit Radfahrern rechnen, bei geringer Sichtweite den Fuß vom Gas nehmen und bremsbereit sein. Radfahrende sollten bei der Tourenplanung schnell befahrene Landstraßen möglichst meiden und lieber sichere Umwege in Kauf nehmen. Helle, reflektierende Kleidung und Licht sorgen zusätzlich für mehr Sichtbarkeit.
Zudem ist es nicht nur für Radfahrende wichtig, auf den passenden Versicherungsschutz zu achten, so die SIGNAL IDUNA Gruppe. Sowieso essentiell ist eine private Haftpflichtversicherung, anzuraten darüber hinaus ein privater Unfallschutz, der auch bei Freizeitunfällen einspringt.
Ansprechpartnerin
Kirstin Zeidler
Leiterin Unfallforschung der Versicherer
Tel.: +49 30 2020-5820
E-Mail: k.zeidler@gdv.de