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Dooring-Unfälle: Gefahr in der Stadt
(März/April 2020) Wer mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs ist, hat diese Situation bestimmt schon erlebt: Auf einmal öffnet sich vor einem die Tür eines geparkten Autos. Hierauf lassen sich laut Unfallforschung der Versicherer rund sieben Prozent aller Fahrradunfälle zurückführen. Die Folge sind oft schwere Verletzungen.
Sogenannte „Dooring-Unfälle“ – hier steckt das englische Wort für „Tür“ drin – passieren an Straßen, wo Fahrrad- und immer öfter auch E-Scooter-Fahrer direkt an parkenden Autos vorbeifahren. Häufig haben die von hinten kommenden Radler keine Chance, zu bremsen oder auszuweichen. Beträgt der Abstand zur sich öffnenden Tür weniger als sieben Meter, kommt es bei normaler Fahrradgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern zur fast ungebremsten Kollision. Da sich Radfahrer und Autos häufig die Fahrbahn teilen, ist wegen des Verkehrs auch ein Ausweichen oft nicht möglich.
Vielen Autofahrern ist nicht bewusst, dass sich von hinten beispielsweise Fahrräder oder E-Scooter nähern können. Laut einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates denken rund 13 Prozent der Autofahrer beim Aussteigen gar nicht an Radler. Dabei regelt die Straßenverkehrsordnung ganz klar, wie sich Autoinsassen hier zu verhalten haben, erinnert der ARCD Auto- und Reiseclub e.V., Kooperationspartner SIGNAL IDUNA Gruppe: „Wer ein- oder aussteigt, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung anderer am Verkehr Teilnehmenden ausgeschlossen ist.“
SIGNAL IDUNA und ARCD raten daher zu mehr Rück- und Vorsicht. Autofahrer sollten sich vor dem Aussteigen durch Schulter- und Spiegelblick vergewissern, dass die „Luft hinter ihnen rein ist“. Der sogenannte „Holländische Griff“, bei dem der Fahrer die Tür mit der rechten Hand öffnet, der Beifahrer mit der linken, ist hier eine zusätzliche Unterstützung.
Radfahrer wiederum sind zur besonderen Vorsicht angehalten, wenn sie beispielsweise sehen, wie ein Auto vor ihnen anhält oder wenn die Beleuchtung bei einem abgestellten Auto brennt. Wenn möglich, sollten sie immer einen Seitenabstand von einem Meter zu parkenden Fahrzeugen einhalten.
Darüber hinaus empfiehlt die SIGNAL IDUNA, nicht auf privaten Unfall- und Haftpflichtschutz zu verzichten. Ersterer greift auch bei Unfällen in der Freizeit, letzterer deckt Schäden bei Dritten ab, die im Extremfall zum finanziellen Ruin führen können.