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18. Umwelt- und Gesundheitspreis für clevere Konzepte verliehen
Von der verblüffend einfachen Idee zur Plastikmüllvermeidung bis zu einer neuartigen Technologie im Zeichen der Energiewende reichen die cleveren Konzepte, die mit dem 18. SIGNAL IDUNA Umwelt- und Gesundheitspreis der Handwerkskammer Hamburg ausgezeichnet wurden. Das Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik (ZEWU) der Handwerkskammer betreut den Preis zusammen mit der SIGNAL IDUNA Gruppe. Schirmherr Senator Jens Kerstan von der Behörde für Umwelt und Energie und Ulrich Leitermann, der Vorsitzende der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe, verliehen die Preise gemeinsam mit Josef Katzer, dem Präsidenten der Handwerkskammer Hamburg, im ELBCAMPUS, dem Kompetenzzentrum der Kammer.
Der Preis würdigt alltagstaugliche Innovationen für nachhaltiges Wirtschaften und zur Gesundheitsvorsorge, die Modellcharakter haben, also zur Nachahmung anregen. Es geht um Konzepte, mit denen sich in Betrieben Energie einsparen, ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen oder umweltschonend produzieren lässt. 2017 überzeugte die Jury vor allen anderen das in Hamburg gestartete Projekt „Refill“ zum kostenlosen Auffüllen von Trinkflaschen. Den zweiten Preis erhielt das Projekt „kidstime“ aus Rotenburg/Wümme zur Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern. Der dritte Preis ging an die Firma ASD Sonnenspeicher im Breisgau für ein Speichersystem bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Den Sonderpreis bekam das Hamburger Nachbarschaftsprojekt„Stephanusgarten“.
Umweltsenator Jens Kerstan: „Umwelt und Gesundheit sind allen Menschen wichtig und viele sind bereit, im Interesse von mehr Nachhaltigkeit ihr Verhalten zu ändern. Damit gute Vorsätze in die Tat umgesetzt werden, braucht es aber auch die passenden Angebote und Produkte. Darum ist es wichtig, dass die Handwerkskammer mit ihrem Preis Innovationen ins Rampenlicht rückt, die praktikabel sind und im Alltag wirklich funktionieren. Ich wünsche mir, dass sich hier möglichst viele Nachahmer finden.“
Handwerkskammerpräsident Katzer hob hervor: „Es sind die kleinen Schritte zu einer gesunden Umwelt und Arbeitswelt, die uns zusammen einen großen Schritt weiter nach vorn bringen. Was dazu gehört, ist gutes Werkzeug, da kennt sich das Handwerk aus. Und das beste Werkzeug ist: Leidenschaft. Die Preisträger und alle Wettbewerbsteilnehmer sind eindeutig mit Leidenschaft bei der Sache. Unser Preis verschafft den Innovationen engagierter Unternehmen und Persönlichkeiten die Wertschätzung, die sie verdienen. Wir zeichnen Innovationen aus, die sozial, ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind und nachhaltig wirken.“
Der Vorsitzende der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe, Ulrich Leitermann, dankte den Teilnehmern am Wettbewerb für ihr großes Engagement: „Durch das Herausheben besonders innovativer und engagierter Ideen setzt der Umwelt- und Gesundheitspreis seit drei Jahrzehnten ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Die kreativen Ideen der Preisträger für eine intakte Umwelt und wirksame Unterstützung bei psychischer Erkrankung haben sich bereits in der Praxis bewährt. Sie erfahren durch den Preis ganz sicher eine noch größere Verbreitung.“
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis prämierte seit 1987 in nunmehr 18 Verleihungen 45 Erfindungen, Konzepte und praktikable Ideen. Für den Preis 2017 waren aus
60 Einsendungen 31 in die engere Wahl gekommen. Laudatoren der 18. Verleihung waren die Jury-Mitglieder Thomas Brauer, HanseWerk AG, Rainer Kant, B.A.U.M. e.V., Eberhard Runge, Umweltausschuss der Handelskammer Hamburg, und Prof. Dr. Kerstin Kuchta, Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der TUHH.
Die Jury vergab den ersten Preis (dotiert mit 7.000 Euro) an Stephanie Wiermann aus Horst/Elmshorn für das in Hamburg gestartete Umweltprojekt „Refill“. Es vermeidet Transporte und Abfall. Die Idee überzeugte, weil sie einfach umzusetzen ist: Geschäfte besorgen sich die tropfenförmigen „Refill“-Aufkleber fürs Schaufenster. Das signalisiert Kunden, dass sie ihre mitgebrachte Wasserflasche im Laden kostenfrei mit Leitungswasser, einem der am besten überwachten Lebensmittel, auffüllen können. „Refill“ läuft schon in gut 50 Städten und soll weiter wachsen.
Beim zweiten Preisträger (5.000 Euro), dem Projekt „kidstime“ im Agaplesion Diakonieklinikum in Rotenburg/Wümme, dominiert der gesundheitliche Aspekt. Hier kümmert man sich um die Belange und Sorgen von Kindern psychisch erkrankter Eltern. Die Jury wertet die Unterstützung durch innovative und kreative Methoden als wirksame Stärkung in einer der häufigsten Erkrankungssituationen in Deutschland.
Die Firma ASD (Automatic Storage Device) aus Umkirch im Breisgau fokussiert mit ihrer drittplatzierten (2.500 Euro) Innovation eines der drängendsten Probleme der Energiewende: die Speicherung von Strom aus Anlagen erneuerbarer Energien. ASD hat eine neuartige Steuerungstechnologie namens „PACADU“ für Stromspeicher in Parallelschaltung entwickelt. Sie erhöht die Lebensdauer der Zellen einer Stromspeicheranlage, erleichtert Wartung und Austausch und ermöglicht es, unterschiedliche Speicherzellen gemeinsam zu betreiben. Die Jury sieht darin eine echte Innovation für die Energiewende und den Bezug zu Handwerksfirmen, die diese Technologie einbauen und instand halten.
Christine Stecker aus Hamburg-Eimsbüttel erhielt den Sonderpreis (500 Euro) für das „Urban-Gardening“-Projekt „Stephanusgarten“. Es hat einen klaren Nachahmer-Effekt. Aus einer teils versiegelten öffentlichen Grünanlage entstand ein ökologisch wertvoller Nachbarschaftsgarten mit heimischen Pflanzen und Gemüsebeeten. Eine Firma mit Sitz in der ehemaligen Stephanuskirche gewährt Zugang zu Gießwasser. Mittlerweile haben auch andere Anwohner in der Umgebung bei sich Gärten angelegt.
Das ZEWU entstand 1985 als erstes Umweltzentrum des Deutschen Handwerks. Die Wurzeln der SIGNAL IDUNA Gruppe, Dortmund/Hamburg, sind berufsständische Selbsthilfeeinrichtungen von Handwerk, Handel und Gewerbe von Anfang des 20. Jahrhunderts.
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E-Mail Ute.Kretschmann@hwk-hamburg.de
Thomas Wedrich, SIGNAL IDUNA Gruppe,
Tel. 040 4124-3834,
E-Mail Thomas.Wedrich@signal-iduna.de