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Kinder in sozialen Netzwerken: Auch Eltern sind gefordert
(Februar 2017) Das Internet ist kein sicherer Ort. Das gilt umso mehr für Kinder, die sich beispielsweise in den sogenannten „sozialen Netzwerken“ bewegen. Um die potenziellen Gefahren zu entschärfen, sind Regeln hilfreich, aber auch Eltern, die sich auskennen, so die SIGNAL IDUNA.
Soziale Netzwerke, also kurz gesagt Onlineplätze, auf denen sich eine Gemeinschaft eingetragener Mitglieder austauscht, erleben seit rund zehn Jahren einen wahren Boom. Wer heute online ist, ist sehr häufig auch Mitglied in einem Netzwerk. Sich beispielsweise mit Freunden zu verabreden, Fotos und Filme zu tauschen oder einfach in Kontakt zu bleiben, Bekanntschaften zu schließen, ist dank Facebook und Co. so einfach wie nie. Die sozialen Netzwerke ergänzen und ersetzen die traditionelle Kommunikation über Telefon und SMS.
Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, die mit diesen Netzwerken aufgewachsen sind. So sind weit über 70 Prozent der Zehn- bis 18-Jährigen Mitglied in einem Netzwerk. Zwar ist das Netz kein rechtsfreier Raum, doch nutzen viele die Möglichkeiten, um in den Netzwerken anonym zu mobben, zu drohen oder zu stalken. Gerade Kinder sind sich der Gefahren oft nicht bewusst und daher besonders gefährdet. Sie teilen nicht nur schnell vertrauensselig private Informationen, sondern sind bei Online-Angriffen, die übrigens häufig aus dem eigenen Umfeld von Gleichaltrigen kommen, auch oft hilflos.
Eltern sollten sich daher informieren, wo sich ihr Kind bewegt, wenn es online ist. Sie sind es auch, die den Sprössling an die Hand nehmen müssen und ihm die Risiken im Netz klar machen. So kann man beispielsweise das Nutzerprofil des Kindes nebst der Privatsphäre-Einstellungen gemeinsam anlegen und sich dabei einen Überblick über die Funktionen des jeweiligen Netzwerks verschaffen. Es gilt zu vermitteln, welche Fotos und Informationen man ohne Gefahr teilen kann und was man besser nicht ins Netz stellt, wo die Inhalte im schlechtesten Fall dann frei zugänglich sind. Vor jedem Post noch einmal nachdenken, bevor man ihn abschickt: Schreibe ich die Wahrheit, beleidige ich möglicherweise jemanden, ist das Geteilte für mich mittelfristig unangenehm? Sind die Informationen erst einmal online, so ist es meistens nicht so leicht, diesen „digitalen Fußabdruck“ wieder aus der Welt zu schaffen.
Generell sollte klar sein, dass sich Verhaltensregeln online nicht großartig von denen offline unterscheiden. So sollten etwa Respekt, Höflichkeit und Toleranz in der virtuellen Welt ebenfalls selbstverständlich sein. Dazu gehört es aber auch, beispielsweise Freundschaftsanfragen von Unbekannten nicht zu bestätigen. Wichtig ist es, dass Eltern ihrem Kind signalisieren, dass sie bei Problemen jederzeit ansprechbar sind.
Wird das Kind zum Beispiel online gemobbt, ist schnelles Handeln angezeigt. Mit den Screenshots der beleidigenden Postings sollte man sich an den Betreiber des Netzwerks wenden. Der kann dann nach Prüfung das Profil des Angreifers und die Einträge löschen. Oft lässt sich über die IP-Adresse des Rechners auch die Identität des Täters klären. Allerdings hat auch Cybermobbing zumeist seine Ursprünge im Umfeld des Kindes, beispielsweise in Schule oder Verein. Diesen Ursachen gilt es, auf den Grund zu gehen.
Ein paar weitere, allgemeine Regeln helfen dabei, das Online-Verhalten zu steuern. Dazu gehören unter anderem feste Online-Zeiten. Eine Faustregel gibt es dafür zwar nicht, doch sollten Online- und Offline-Aktivitäten ausgewogen sein. Sind die Kinder noch jünger, gehören Smartphone und Tablet nachts nicht mit ins Zimmer. Eltern sollten mit gutem Beispiel vorangehen: also beim gemeinsamen Essen das Smartphone ausmachen und auf dem eigenen Profil keine vermeintlich lustigen Kinderbilder posten.