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Altersarmut ist weiblich - Private Vorsorge aktiv gestalten
(April 2022) Ein Aspekt, der immer wieder thematisiert werden sollte, ist die Versorgungssituation von Frauen im Alter. Denn Altersarmut ist nach wie vor weiblich, erinnert die SIGNAL IDUNA.
Beim Alterseinkommen haben Frauen gegenüber Männern häufig das Nachsehen. Vor allem niedrigere Einkommen, mehr Teilzeitarbeit und Unterbrechungen im Erwerbsleben sind die Gründe dafür, dass ihre Ansprüche aus der gesetzlichen Rente, und der privaten Vorsorge niedriger ausfallen. Fachleute sprechen vom „Gender Pension Gap“.
Um im Alter nicht jeden Cent zwei Mal umdrehen zu müssen, sollten Frauen also ihre eigene zusätzliche Altersvorsorge in Angriff nehmen, rät die SIGNAL IDUNA. Hier machen sie bereits vieles richtig. Sie haben beispielsweise häufiger eine geförderte zusätzliche Altersvorsorge abgeschlossen als Männer. So zahlen sie verglichen mit Männern häufiger Beiträge in Riester-Verträge ein und wenden im Verhältnis zum Bruttoeinkommen einen größeren Anteil für eine private oder betriebliche Vorsorge auf.
Dennoch besteht für viele Frauen Handlungsbedarf. Um einen Vorsorgerahmen abzustecken, gilt es zuerst festzustellen, wie groß eine mögliche Versorgungslücke im Alter ist. Dafür sollte jede Frau sich vom Versicherungsträger, zum Beispiel der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, ausrechnen lassen, wie hoch die zu erwartende staatliche Rente ist. Eine persönlichen Rentenschätzung oder Versorgungsanalyse hilft dabei zu klären, in welchem Umfang neu oder zusätzlich gespart werden muss. Hier ist sachkundige Beratung wichtig.
Bei der Altersvorsorge gilt nach wie vor, möglichst frühzeitig zu beginnen. Langfristig müssen sich Sparerinnen finanziell weniger anstrengen und kommen trotzdem auf eine angemessene Altersrente. Wichtig ist es auch, seine Altersvorsorge ausreichend lange zu bemessen, denn die durchschnittliche Lebenserwartung ist länger, als die meisten glauben. Deshalb sollten Frauen auf Vorsorgeprodukte setzen, die eine finanzielle Absicherung bis ans Lebensende garantieren können. Dafür kommen etwa die Riester-Rente, private oder fondsgebundene Rentenversicherungen in Frage. Wer seine Rente eigenständig finanzieren möchte, beispielsweise mit Fonds, braucht die entsprechende Weitsicht. Denn ist das angesparte Geld zu früh aufgebraucht, müssen Rentnerinnen den Gürtel enger schnallen.
Tipp: Es kann im Leben unterschiedliche Phasen geben, in denen weniger Geld zur Verfügung steht. Das kann zum Beispiel die Geburt eines Kindes sein oder auch die Pflege von Angehörigen. Frauen, die eine private Altersvorsorge abgeschlossen haben, sollten in dieser Situation nicht ihre bereits erworbenen Versorgungsansprüche leichtfertig aufgeben. Mit anderen Worten: Das Kündigen einer bestehenden privaten Altersvorsorge ist in der Regel die schlechteste Lösung und häufig ein Verlustgeschäft für die Sparerin. Auch hier ist Beratung wichtig, bevor man vielleicht vorschnell handelt.
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