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Abgas, Lärm und Verschleiß: den Motor nicht im Stand warmlaufen lassen
(Januar 2017) Hat es nachts gefroren, dann sieht man nahezu totsicher irgendeinen Nachbarn, der den Motor seines Autos laufen lässt, während er die Scheiben freikratzt. Doch das ist nicht nur verboten und schädlich für Motor und Umwelt, sondern bringt zudem nichts, so die SIGNAL IDUNA.
Wer glaubt, dass er seinem Motor was Gutes tut, wenn er ihn im Stand erst einmal ein paar Minuten „gönnt“, der irrt. Im Leerlauf braucht die Maschine deutlich länger als im normalen Betrieb, um warm zu werden. Damit hält sich auch die darüber hinaus erhoffte Unterstützung durch die Heizung beim Scheibenfreikratzen in Grenzen. Das Motoröl braucht sogar noch deutlich länger als das Wasser, um Betriebstemperatur zu erreichen. Anstatt also dem Motor eine schonende Anlaufzeit zu genehmigen, sorgt man stattdessen für einen erhöhten Verschleiß. Insbesondere Zylinder und Zylinderkopfdichtung, aber auch die Nockenwelle sind kritische Stellen.
Da der Motor im kalten Zustand zudem deutlich mehr Sprit verbraucht und damit mehr Abgase ausstößt, ist ein solches Verhalten alles andere als zuträglich für die Umwelt. Von der Lärmbelästigung ganz zu schweigen. Folgerichtig verbietet daher die Straßenverkehrsordnung das Warmlaufen des Motors im Stand. Wer sich uneinsichtig zeigt, ist mit einem Bußgeld von zehn Euro dabei.
Experten empfehlen, nach dem Starten direkt loszufahren. Dabei sollte man von Kurzstrecken absehen, denn der Motor braucht ungefähr 20 Kilometer, um richtig warm zu werden. Mal abgesehen davon, dass es unterwegs noch glatt sein könnte, sollte man es auch dem Motor zuliebe entspannt angehen lassen. Also, früh schalten und sich eher im moderaten Drehzahlbereich bewegen.
Tipp der SIGNAL IDUNA: Um morgens nicht ins kälteklamme Auto steigen zu müssen, könnte man über eine Standheizung nachdenken. Diese lässt sich mit einer Zeitschaltuhr ausrüsten oder beispielsweise über eine Fernbedienung ansteuern. Je nach Modell wärmt sie nicht nur den Fahrzeuginnenraum vor, sondern auch den Motor. Die Nachrüstung kostet zumeist ab 1.000 Euro aufwärts, abhängig vom Fahrzeugtyp.