Blog-Eintrag -
20. SIGNAL IDUNA Umwelt- und Gesundheitspreis verliehen
Ideen für Umwelt- und Gesundheitsschutz ausgezeichnet
(Januar/Februar 2022) Am 3. Dezember überreichten Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan, Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA, und Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann, in der Handwerkskammer Hamburg den SIGNAL IDUNA Umwelt- und Gesundheitspreis. Zum nunmehr 20. Mal werden so Einzelpersonen sowie kleinere Unternehmen und Institutionen bundesweit für innovative Lösungen im Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz gewürdigt.
Eine vernetzte, mobile Raumtemperatursteuerung, die die Heizung runterfährt, wenn keine Menschen mehr im Raum sind, aus Bauschutt hergestellte Fliesen und ein Verfahren, das beschichtete Verpackungen in recyclingfähige Bestandteile zerlegt: Diese Erfindungen wurden mit dem Signal Iduna Umwelt- und Gesundheitspreis des Zentrums für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik der Handwerkskammer und der SIGNAL IDUNA ausgezeichnet. Die Gewinnerinnen und Gewinner teilen sich ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro.
1. Vilisto: Jemand da, Temperatur hoch – Niemand da, Temperatur runter
Christian Brase von der Hamburger vilisto GmbH nahm den 1. Preis für die Entwicklung eines kleinen, vernetzten und fernsteuerbaren Geräts entgegen, das erkennt, ob sich Menschen im Raum befinden oder etwa ein Fenster geöffnet ist, um dann entsprechend die Raumtemperatur zu steuern. Es ist auch möglich, Wetterprognosen für die gezielte Temperatursteuerung zu verarbeiten. Gerade in Nichtwohngebäuden oder in nur zeitweise, flexibel genutzten Büros sei dies ein echter Effizienzbringer, urteilte die Jury.
2. Shards Fliesen: Null Primärrohstoff, hundert Prozent Bauschutt
Der 2. Preis ging an Leya Bilgic und Moritz von Galen, die an der Uni Kassel eine Technologie entwickeln, um aus Ziegel- und Glasbauschutt Fliesen herzustellen. Dabei verzichten sie völlig auf die Nutzung von Primärrohstoffen. Dieser Innovation muss zur Massenproduktionstauglichkeit verholfen werden, befand die Jury.
3. Repulping Technology: Druck machen für besseres Recycling
Den 3. Preis erhielt Jacob Kratzer von der Firma Repulping Technologies aus Schiltberg. Die Firma entwickelte das mit Unter- und Überdruck arbeitende Verfahren "Kavitationsstofflöser", das beschichtete Verpackungen und faserhaltige Materialien besser als bisher in recyclingfähige Fraktionen trennt. Damit sind knapp 100 Prozent Papierverwertung statt bisher 30 Prozent möglich – und das bei einer Kohlendioxidsenkung während des Recycling-Prozesses von 55 Prozent. Preiswürdig, so das Urteil der Jury
Ein Sonderpreis als Anerkennung ging an die Kölnerin Lena Schröder für ihre „Kleiderei“-Geschäftsidee: Sie leiht für einen Monatsbeitrag Kleidungsstücke aus, die beliebig oft umgetauscht, aber auch lange behalten werden können. Einen weiteren Sonderpreis erhielten die Schüler Jo Pank und Patrick Kaufmann von der Gesamtschule Zeuthen in Schulzendorf. Sie entwickelten einen Filter, der Mikroplastikpartikel auf der Basis von Kieselalgen/Kieselgur abtrennt.
Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der Signal Iduna Gruppe: „Die eingereichten Beiträge sind ein beeindruckender Beweis für den Erfindungsgeist und das Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein Tausender Menschen in unserem Land. Mit unserem Preis setzen wir ein wichtiges Zeichen für die Innovationskraft und den Umwelt- und Gesundheitsschutz im deutschen Mittelstand. Gutes Wirtschaften im Sinne eines Nutzens für die Gemeinschaft ist ohne Nachhaltigkeit nicht möglich.“
Umweltsenator Jens Kerstan: „Jetzt ist die Zeit für einen echten Klimaruck. Die Erkenntnis, dass wir bei unseren Ressourcen nicht mehr auf Pump unseres Planeten leben können, setzt sich durch. Ein Beleg für diesen Bewusstseinswandel sind auch die tollen Ideen, die wir heute prämieren. Es freut mich ganz besonders, dass der Preis explizit Handwerkerinnen und Handwerker aufruft, sich mit ihren Innovationen zu beteiligen. Das Handwerk hat im Umwelt- und Klimaschutz eine besondere Bedeutung. Denn die Handwerkerinnen und Handwerker sind es, die Solarmodule auf Dächern montieren, Wärmepumpen einbauen, Gebäude dämmen. Ohne dieses Know-how ist effektiver Klimaschutz nicht denkbar. Und oft entstehen gerade aus der Praxis Ideen, die uns weiterbringen.“
Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann: „Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern ganz herzlich. Sie packen den Wandel aktiv an. Ihre Ideen und Lösungsvorschläge helfen, mit überschaubaren Aufwand große Ziele im Klima- und Gesundheitsschutz zu erreichen. Weder Industrie, Wirtschaft, Handwerk, Forschende, Bevölkerung oder ganze Staaten schaffen den Wandel allein. Hinter jeder der insgesamt 48 Wettbewerbseinreichungen steckt ein kluger Kopf, der als kleiner Teil im großen Ganzen etwas bewirken will und kann. Wir brauchen Menschen wie Sie!“