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Blog-Eintrag -

Lifestyle-Medizin und Wundermittel: die eingebildeten Kranken

(September 2016) Zwar möchten wir alle ein hohes Alter erreichen, aber mit dem Altwerden haben sehr Viele Probleme. Zudem befeuert die Werbung ein Körperbild, das bereits geringe Abweichungen vom Mainstream als Makel empfinden lässt. In diesem Spannungsfeld tummeln sich sogenannte „Lifestyle-Medikamente“ und Wundermittel. Darauf weist die SIGNAL IDUNA hin.

Im Gegensatz zu Medikamenten, die bei Krankheiten echten therapeutischen Nutzen haben, steht bei den Lifestyle-Medikamenten die Steigerung des körperlichen Wohlbefindens im Vordergrund. Viele der zu therapierenden Störungen sind schlichtweg eingebildet, entstehen aus dem überkritischen Vergleich des eigenen Spiegelbildes mit den Fotomodellen aus der Werbung. Man fühlt sich zu dick, zu dünn oder zu pickelig. Dazu kommt ein lichter werdender Schopf, und die Erektionsstörung ist doch auch nicht mehr normal. Am liebsten möchte man dies mit einer Pille in den Griff kriegen.

Die Abgrenzung zwischen echtem Medikament und Lifestyle-Präparat ist fließend. So gilt das Potenzpräparat beispielsweise im Fall einer krankheitsbedingten Erektionsstörung, etwa bei Diabetes, durchaus als Arzneimittel. Nicht umsonst verzeichnen die Arztpraxen eine steigende Anzahl von Patienten, die versuchen, dass ihnen der Arzt ihr Präparat der Wahl verordnet. Die Lifestyle-Präparate sind nämlich teuer, fallen aber im Allgemeinen nicht in den Leistungsbereich von privater und gesetzlicher Krankenversicherung, erinnert die SIGNAL IDUNA. Daher erhofft man sich mit einer ärztlichen Verordnung im Gepäck, doch in den Genuss einer Versicherungsleistung zu kommen.

Ein ähnliches Spektrum bedienen die Wundermittel, deren Werbung massenhaft in Beilegern der Tageszeitungen und in verschiedenen Illustrierten zu finden ist. Schlaflosigkeit? Rückenschmerzen? Schwindel? Übergewicht? Haarausfall? Schlaffe Haut? Es gibt offensichtlich nichts, wogegen die „moderne Forschung“ nicht eine schlagkräftige Antwort parat hätte: einfach Coupon ausschneiden und in der Apotheke vorlegen.

Die SIGNAL IDUNA rät aber dringend davon ab, sich in Eigenregie mit solchen Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln zu versorgen. Denn im schlechtesten Fall kommt es zu unerwünschten Nebenwirkungen, die teilweise durchaus gravierend sein können. Es ist wichtig, ärztlichen Rat einzuholen. Der Arzt kann die Beschwerden einordnen, eine richtige Diagnose stellen und – wenn angezeigt – eine geeignete Therapie vorschlagen.

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Claus Rehse

Claus Rehse

Pressekontakt Pressereferent stv. Pressesprecher Unfall- und Sachversicherungen 0231 135-4245

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